Die folgenden Artikel wurden von unserem Pressesprecher Thomas de Marco veröffentlicht. Die Zeitungsartikel darunter mit freundlicher Genehmigung der Zeitung „Schwäbisches Tagblatt„.
Kräuterführung 2025 mit Christel Ehlers: Welche Kräuter und Gemüse passen zueinander?
Großes Interesse an der dritten Kräuterführung von Gärtnermeisterin Christel Ehlers in unserer Gartenanlage Wackersbronn: Elf Interessierte waren gekommen, so viele wie noch nie. Diesmal warb die Expertin, die vor ihrem Ruhestand den Kräutergarten der Nudelfirma Alb-Gold betreut hatte und nun solche Führungen anbietet, für die Anlage einer Kräuterspirale. Sie informierte auch darüber, welche Kräuter zu welchem Gemüse passen.

Eine Kräuterspirale bietet auf kleinem Raum gute Bedingungen für die verschiedensten Kräuter: Oben im trockenen, steinigen Bereich wachsen mediterrane Trockenheitskünstler wie Lavendel, Salbei, Rosmarin, griechischer Bergtee oder Thymian. „Staunässe vertragen die überhaupt nicht“, sagte Ehlers, die sich selbst Kräutertante nennt.
Je tiefer es nach unten geht in der Spirale, desto humoser wird der Boden. Das ist gut für Schnittlauch, Petersilie und bis Sauerampfer ganz unten. „Die Steine der Spirale geben auch noch Wärme ab. Und teilweise bieten sie anderen Pflanzen Halbschatten“, erklärte Ehlers.
Auch wenn die Kräuterspirale auf kompaktem Raum verschiedene Standorte bietet, Platz braucht sie doch: Mit einem Durchmesser von 2,5 bis 3 Metern muss schon gerechnet werden, wenn rund um einen Schuttkegel in der Mitte die Steine aufgeschichtet werden. Wird noch ein kleiner Teich am Fuß der Spirale angelegt, braucht das noch mehr Platz.

Ausführlich ging Ehlers anschließend darauf ein, welche Kräuter-Gemüse-Kombinationen einem Garten guttun und welche Kräuter positiv wirken. Hier die Kurzübersicht:
Basilikum passt gut zu Tomaten, Gurken und Zwiebeln. „Es lockt bestäubende Insekten an und verzögert die Mehltaubildung“, so Ehlers. Das rote Strauchbasilikum mögen die Schnecken nicht, andere Sorten ziehen dagegen die schleimigen „Fressfeinde“ an.
Dill erhöht die Keimfähigkeit bei vielen Pflanzen. Er lockt Schwebfliegen an, deren Larven Blattläuse fressen.
Kapuzinerkresse auf Baumscheiben ist ebenfalls gut gegen Läuse und tut auch Kartoffeln und Bohnen gut.

Knoblauch wirkt gegen Pilzbefall und wird empfohlen für Erdbeeren, aber auch Möhren, Tomaten, Gurken und Salat.
Lavendel soll bei Kartoffeln und Kohl den Geschmack verbessern.
Koriander vertreibt Kartoffelkäfer.
Borretsch fördert die Widerstandsfähigkeit von Kartoffeln, Bohnen, Kohl und Salat. Er bedeckt den Boden und ist klein geschnitten auch als Mulch gut.
Gewürztagetes bedeckt den Boden, ist wichtig für Insekten und hält in der Nähe von Gemüse Schädlinge ab.
Ringelblume ist die „Gesundheitspolizei für den Garten, wenn der Boden müde ist“, so Ehlers.
Salbei ist gut für Tomaten und Kohl und soll Erdbeeren schmackhafter machen. Petersilie passt zu Tomaten, Lauch und Radieschen, braucht aber guten, humosen Boden.
Kamille tut Erbsen, Bohnen, Radieschen und Lauch gut, passt sich den jeweiligen Pflanzen an und hält sie und den Boden gesund.
Minze hilft Kohl und Erbsen und lenkt durch ihren Geruch Schadinsekten ab. „Sie muss aber eingesperrt werden, am besten in einem Eimer mit Loch. Sonst breitet sie sich überall aus!“, warnte Ehlers.
Bohnenkraut ist mit ihrem Duft hervorragend gegen die schwarze Bohnenlaus.
Thymian hilft gegen Spinnmilben und weiße Fliegen.
Wilde Möhre bereitet den Boden vor und wächst auf mageren Böden.

Und dass die Kräuter auch hervorragend schmecken, demonstrierte Ehlers mit ihrer Kräuterbutter auf Baguette, die bestens ankam. Dann waren fast drei Stunden vorbei – eine Zeit, die nicht nur den Mitgliedern der Siedlergemeinschaft Römerschanze-Storlach Spaß machten. „Das war richtig klasse mit einem perfekten Publikum“, sagte Ehlers. „Das Wetter war bestens, der Rahmen toll und die Leute haben viel gefragt.“ Für Schriftführerin Uli Werner ist klar: „Wir werden auch im nächsten Jahr einen Termin für die Kräuterführung finden!“
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Kräuterführung in Wackersbronn am 21. September 2024
Zu Beginn der Kräuterführung in der Gartenanlage Wackersbronn muss außerhalb erst noch eine Brennnessel gesucht werden. „Die gibt es kaum noch in solchen Gärten“, sagt Gärtnermeisterin Christel Ehlers, die vor ihrem Ruhestand den Kräutergarten der Nudelfirma Alb-Gold betreut hatte und nun solche Führungen anbietet. Dann freut sie sich, dass ihr jemand eine Brennnessel bringt. „Das ist eine der ältesten und wichtigsten Heilpflanzen, ein richtiges Superfood. Die Samen sind sehr gehaltvoll, aus den eisenhaltigen Blättern kann man Suppe und Salat machen“, sagt Ehlers. „Das ist gut fürs Blut.“

Dann geht es los mit der Tour durch die Gärten. Leicht zu finden: der Giersch, Alptraum aller Gartenfreunde. „Der ist ein Problem, das nicht lösbar ist. Aber eigentlich ist der Giersch gesund und lecker in Salaten und Suppen. Etwas Feines – außer man hat es im Garten!“, sagt die Kräuterspezialistin. Gern gesehen sind dagegen Oregano, Zitronenmelisse, Borretsch oder die Heilpflanze Gundermann mit ihren Bitterstoffen.
Weiter geht es zum nächsten Garten, wo die Staudengärtnerin in einem Beet auf eine wahre Kräuterparade stößt. „Rosmarin wirkt anregend, Lavendel dagegen beruhigend“, sagt Ehlers und empfiehlt die entsprechenden Badezusätze. Salbei wiederum desinfiziert offene Stellen im Mund. Mit dem Johanniskraut kann man selbst ein Öl herstellen, das eine schmerzlindernde, muskelentspannende und entkrampfende Wirkung hat. Ehlers empfiehlt Mandelöl, in dem das Johanniskraut bleibt, bis das Öl rot wird. „Aber dunkel stellen und jeden Tag schütteln!“, rät die Staudengärtnerin.

Auf dem Weg zurück verblüfft Ehlers die acht Interessierten mit der Anregung, eine vollrunde gelbe Dahlienblüte mal in einem Salat mitzuessen. „Das ist richtig lecker in Asia-Gerichten“, sagt sie. Meerrettich sollte am besten in einem Gefäß angepflanzt werden. „Denn der ist ein Freund fürs Leben – den bekommt man nicht mehr los, weil er sich stark ausbreitet“, warnt die Kräuterkennerin.
Auf einem Tisch hat Ehlers noch einmal jede Menge Kräuter stehen und lässt verschiedene Sorten von Basilikum herumreichen: afrikanisches Basilikum, heiliges Basilikum aus Indien oder eine Pflanze, die nach Honigmelonen riecht und zuckersüße rote Blüten hat. Die Staudengärtnerin hat auch griechischen Bergtee oder Bohnenkraut dabei. Dazu gibt es Gierschlimonade und Kräuterlikör. Und auf einmal sind zweieinhalb Stunden vorbei. „Mir hat es Spaß gemacht, die Leute sind sehr interessiert“, sagt Ehlers. Und kann sich gut vorstellen, mal wieder eine Kräuterführung in Wackersbronn zu machen.
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